© M. Scherger, 2025
 
 
 
  Vergangen ist des Tages Last
  es schien mir heut unendlich fast.
  So eben ging die Stalltür zu,
  Sankt Georg, schenk mir gute Ruh!
   
  Vergib dem Maier, der mich heute
  mal wieder kräftig bläute,
  als ich nicht wusste, was er wollte
  und dann nicht tat, was ich sollte.
  Vergib mir, dass zu guter Letzt,
  ich ihn einfach abgesetzt.
  Sankt Georg lass ihn künftig fort,
  bekehre ihn zum Autosport!
   
  Ich bitt dich, denn mein Kreuz ist 
  schlapp,
  nimm Müller ein paar Kilo ab,
  schenk ihm Sitz, Schenkel und 
  Verstand
  und eine nicht so harte Hand.
   
  Lass meinen Reiter sich befleißen,
  mich nicht mehr so im Maul zu reißen.
  Gib, dass sie mich mit scharfen Sporen
  nicht mehr in die Flanke 
  bohren.
   
  Ich danke dir, dass dann und 
  wann
  mich jemand reitet, der es 
  kann.
  Und dass du mir dann gönnst 
  im Trabe,
  zu zeigen, was ich in mir habe.
  Gib mir auch morgen Eleganz,
  bewahre meines Felles schönen Glanz,
  und lass mir täglich Hafer geben,
  behüte mir mein Pferdeleben...
   
  Autor: Theresa, Erkheim, Oktober 2003
 
 
 
  
 
 
 
 
 
  
 
 
 
  
 
 
 
 
 
 
 
  Abendgebet eines Schulpferdes