© M. Scherger, 2024
Vergangen ist des Tages Last
es schien mir heut unendlich fast.
So eben ging die Stalltür zu,
Sankt Georg, schenk mir gute Ruh!
Vergib dem Maier, der mich heute
mal wieder kräftig bläute,
als ich nicht wusste, was er wollte
und dann nicht tat, was ich sollte.
Vergib mir, dass zu guter Letzt,
ich ihn einfach abgesetzt.
Sankt Georg lass ihn künftig fort,
bekehre ihn zum Autosport!
Ich bitt dich, denn mein Kreuz ist schlapp,
nimm Müller ein paar Kilo ab,
schenk ihm Sitz, Schenkel und Verstand
und eine nicht so harte Hand.
Lass meinen Reiter sich befleißen,
mich nicht mehr so im Maul zu reißen.
Gib, dass sie mich mit scharfen Sporen
nicht mehr in die Flanke bohren.
Ich danke dir, dass dann und wann
mich jemand reitet, der es kann.
Und dass du mir dann gönnst im Trabe,
zu zeigen, was ich in mir habe.
Gib mir auch morgen Eleganz,
bewahre meines Felles schönen Glanz,
und lass mir täglich Hafer geben,
behüte mir mein Pferdeleben...
Autor: Theresa, Erkheim, Oktober 2003
Abendgebet eines Schulpferdes